Lange Zeit konnte sich die Mac-Gemeinde in Sicherheit wiegen und den armen Kollegen aus der Windows-Abteilung eine lange Nase drehen: Erpressungstrojaner gab es auf den teuren, aber angesagten Apple-Rechnern bislang nicht, auch Viren galten als exotische Erreger, die nur die anderen befallen. Die Zeiten sind unwiderruflich vorbei. Je attraktiver Macs werden, je mehr von Ihnen im Umlauf sind, desto lohnender wird es für finstere Gesellen, auch für das Apple-Betriebssystem OS X Viren und Trojaner zu programmieren. Zwar ist die Verbreitung Schadprogramme nicht ganz so lawinenartig wie für Windows, aber immerhin wird bereits empfohlen, auch Macs mit Antivirenprogrammen auszustatten.
Aber es kommt noch schlimmer: Der erste Erpressungstrojaner mit dem illustren Namen KeRanger macht jetzt auch die Macwelt unsicher. Drei Tage nach seiner Installation verschlüsselt die Ransomware die Festplatte. Der Anwender wird dann gefragt, ob er bereit ist, ein Lösegeld für seine Daten zu zahlen. Apple hat angeblich schon Maßnahmen ergriffen, den Schädling zu erkennen und zu vernichten – bereits infizierten Nutzern hilft das allerdings nicht. Bisher gibt es keine Möglichkeit, die gesperrten Dateien wieder lesbar zu machen. KeRanger ist die erste Erpresser-Software (Ransomware) für OS X, aber vermutlich nicht die letzte. Daher gelten jetzt auch für Mac die üblichen Vorsichtsmaßregeln: Permanente Datensicherung – mit Time-Machine einfach zu bewerkstelligen –, regelmäßige Updates von Browsern und Betriebssystem und: Installieren Sie eine Antivirensoftware.
© Neues vom PCDOKTOR.de – 23. März 2016 – Frankfurt am Main–Nordend