– ein Drama in vielen Akten
Ergebnis einer gerade abgeschlossenen Online-Umfrage der Verbraucherzentralen: Es gibt viel mehr Probleme, als man denkt. In 53 Großstädten, darunter Hamburg, München und Berlin, will die Telekom bis Mitte 2016 großflächig auf Internet-Telefonie (VoIP = Voice over Internetprotocol = Telefon via Internetkabel) umstellen. Dafür kündigt das Unternehmen mitunter auch Verträge. Mit dem Switch will die Telefongesellschaft oft gleich eine Tarifänderung vornehmen, nicht immer zum Vorteil des Kunden. Betroffen sind aber nur Nutzer, die Telefon und Internet (genannt „Double Play“) oder Telefon, Internet und Fernsehen („Triple Play“) über denselben Festnetz- oder ISDN-Anschluss nutzen.
Nicht nur die Telekom, auch andere Anbieter werden nach und nach auf die neue Anschlusstechnik umstellen. Statt der bisherigen Anschlussleitung mit zwei Leitungen, eine für Telefon und eine für Internet, gibt es zukünftig nur noch eine Datenleitung. Telefonate werden dann ausschließlich über das Internet via Router geführt. Nach den Erfahrungen der Verbraucherzentrale Hessen haben viele Verbraucher keine Kenntnis über den Umstellungsprozess und werden nicht ausreichend informiert. Häufig erhalten die Betroffenen gar keine Antwort und noch weniger Hilfe vom Telekommunikationsanbieter, so dass sie längere Zeit ihr Telefon nicht nutzen können. Das ist insbesondere für Kunden problematisch, die ein Hausnotrufsystem an ihrem Telefonanschluss installiert haben, denn ohne vorgeschalteten Router und entsprechende Stromversorgung funktioniert das Telefonieren nicht mehr. Häufig muss sich der Nutzer selbst um den Umstellungsprozess kümmern – ob er das möchte oder nicht.
Ein weiteres und noch viel verbreiteteres Problem: VoIP ist häufig nicht mit bisher genutzten Geräten kompatibel. Davon sind etwa Hausnotruf-Systeme betroffen, auch Faxgeräte arbeiten mitunter nicht zuverlässig. Wer schon einen Router hat, sollte ebenfalls recherchieren, ob dieser VoIP-fähig ist.
Die Erfahrungen der Verbraucherzentralen decken sich mit den Problemen, die ich als PCDOKTOR vor Ort vorfinde. Die Telekom hat in der Regel kein Wissen darüber, wie die Anschlüsse bei ihren Kunden vor Ort mittlerweile verlegt sind und mit welcher Technik der jeweilige Anwender telefoniert oder ins Internet geht. Das führt häufig zu echten Problemen und teuren Ersatzkäufen. Beispiel: Ein Anwalt hatte eine zuverlässige Telefonanlage mit vier Telefonen und einem Faxgerät. Nach der Umstellung funktionierte weder das Telefon noch das Fax – fatal für eine Kanzlei. Erst ein Eingreifen des PCDOKTORS führte dann, nach langer Zeit und unzähligen Scharmützeln mit der Telekom, zu einer günstigen Lösung, bei der alles wieder funktioniert. PCDOKTOR.de rät: Wenn Sie mehrere Geräte – Internet, Telefon, Fax, Router etc. – über Ihren Telefonanschluss nutzen, und die Telekom kündigt die Umstellung an, fragen Sie bei uns nach, ob Ihre Anlage mit der neuen Technik funktioniert und welche Alternativen Sie haben.
© Neues vom PCDOKTOR.de – 4. August 2015 – Frankfurt am Main-Nordend